Der Goldpreis geriet gestern Nachmittag erneut unter Druck, nachdem ihm die anschließende Aufwertung des US-Dollars lange Zeit nichts anhaben konnte. Gold könnte durch weiter sinkende Anleiherenditen unterstützt worden sein, die sich heute umgekehrt haben. In der Folge handelt Gold heute Morgen vorübergehend wieder unterhalb der Marke von 1.900 USD. Die Schweiz exportierte im März fast kein Gold nach Asien. Laut Zolldaten wurden nur 11 Tonnen Gold nach China exportiert, die niedrigste Menge seit 12 Monaten.
Nach Hongkong waren es nur noch 100 kg. Die Schweiz exportierte auch nur 5 Tonnen Gold nach Indien. In China und Hongkong hängt das wohl mit den Corona-Maßnahmen zusammen. Auch der starke Anstieg des Goldpreises in Lokalwährungen im Februar und März dürfte zur Kaufzurückhaltung beigetragen haben. Die Schweizer Zahlen werden durch die Daten der Chinese Gold Producers Association praktisch bestätigt. Letztere berichtete heute, dass Chinas Goldnachfrage aus den bereits genannten Gründen im ersten Quartal um fast 10% auf rund 260 Tonnen zurückgegangen sei. Dagegen lieferte die Schweiz im März viel Gold in die USA (81,5 Tonnen) und nach Grossbritannien (18 Tonnen).
Dies ist wahrscheinlich auf die starke ETF-Nachfrage im März zurückzuführen. Der World Gold Council berichtete Anfang April, dass seine Gold-ETFs im März 187 Tonnen erhalten haben (der höchste Monatsfluss seit sechs Jahren). Das meiste davon floss in ETFs in Nordamerika und Europa.